Erlebnisreise Madeira

Reisebegleiterin Udine Strey

Madeira ist eine wunderschöne Insel, die Teil Portugals ist und mitten im Atlantischen Ozean liegt. Die Insel ist bekannt für ihre atemberaubende Natur, das angenehme Klima und die vielen Wandermöglichkeiten. Davon konnten wir uns persönlich überzeugen.

Während unseres Aufenthalts vom 17.04.-24.04.2023 auf Madeira haben wir viele der beliebten Touristenattraktionen besucht. Gestartet haben wir unseren ersten Tag mit dem hoch über Funchal gelegenen botanischen Garten. Der Garten ist in mehrere Bereiche unterteilt, die jeweils eine Vielzahl von exotischen Pflanzen und Blumen beherbergen. Besonders beeindruckend fand ich den Orchideengarten und den tropischen Garten. Bei einem Spaziergang durch die Hauptstadt Funchal haben wir viele historische Gebäude und Sehenswürdigkeiten, wie beispielsweise die Kathedrale von Funchal oder die berühmten Mercado dos Lavradores (Markthallen) besichtigt. In der Fischhalle sahen wir, was in den Gewässern rund um Madeira gefangen wird. Besonders beeindruckend waren die riesigen Thunfische und der äußerst hässliche Schwarze Degenfisch (Espada), der aber sehr viel besser schmeckte, als er aussah. Davon konnten wir uns bei einem entspannten Mittagsessen überzeugen. Und natürlich gab es viele Stände mit traumhaften Blumen und einem breiten Angebot an typischen Früchten wie Mangos, Papayas, Kiwis, Passionsfrüchte, Bananen und vieles mehr. Beim Besuch einer Stickerei-Manufaktur erfuhren wir viel Wissenswertes über die Herstellung der landestypischen und kunstvollen Stickereien. Jeder einzelne Arbeitsschritt wird hier noch mit der Hand gefertigt. Auch der Besuch der ältesten Weinkellerei Madeiras mit einer kleinen Verkostung des Madeiraweins durfte nicht fehlen. Zum Abschluss unseres ersten Tages besuchten wir noch eine sog. Quinta, ein ehemaliges Herrenhaus, umgeben von einer wunderbaren Gartenanlage, die als Mitbewohner auch eine Riesenschildköte beherbergte. Viele tolle Eindrücke für den ersten Tag.

Unseren zweiten Tag starteten wir bei traumhaftem Wetter mit der Fahrt zum Aussichtspunkt Cabo Girao. Er befindet sich an der Südküste der Insel und bietet eine atemberaubende Aussicht auf das Meer und die umliegenden Klippen. Cabo Girao ist der höchste Steilküsten-Aussichtspunkt Europas und liegt auf einer Höhe von 580 Metern über dem Meeresspiegel. Der Aussichtspunkt verfügt über einen gläsernen Fußboden, der über eine 25 Meter lange Plattform hinausragt und einen einzigartigen Blick auf die Klippen unterhalb des Aussichtspunkts bietet. Der ein oder andere von uns hat diesen Glasboden sehr vorsichtig oder gar nicht betreten. Weiter ging es durch Fischerdörfer und Küstenorte zu einer Winzerin, die uns sehr herzlich empfangen hat und von deren Grundstück wir eine traumhafte Aussicht genießen konnten. Beim Essen von Petiscos, ähnlich wie spanische Tapas, konnten wir regional produzierte Landweine verkosten. Es war eine sehr gemütliche und entspannte Atmosphäre, so dass man dort noch viel länger hätte verweilen können. Aber uns erwartete noch ein weiteres Highlight. Wir fuhren nach Porto Moniz zu den aus Lavagestein entstanden Naturschwimmbecken. Diese boten eine wunderschöne Kulisse. Leider war die Zeit zu kurz, um selbst dort baden zu gehen.

Nach 2 sehr erlebnisreichen Tagen starteten wir etwas ruhiger in unseren dritten Tag. Der Vormittag stand zur freien Verfügung und am Nachmittag machten wir unsere erste Wanderung an einer Teilstrecke der Levada da Serra. Dabei ging es entlang der Bewässerungskanäle, die die Insel durchziehen, und man konnte die beeindruckende grüne Landschaft genießen.

Der nächste Tag startete bewölkt mit leichtem Nieselregen auf unserer Fahrt nach Monte. Das störte uns aber nur wenig und wir stiegen viele Treppenstufen hinauf zur Igreja Nossa Senhora de Monte, einer imposanten Wallfahrtskirche, die dann überraschenderweise geschlossen war. Gleich in der Nähe befand sich die Station für die berühmten Korbschlittenfahrten. Trotz leichten Regens sind wir alle mit dem Korbschlitten gefahren. Dieser wird von zwei Männern gesteuert durch die Straßen von Funchal gezogen. Die Korbschlitten sind aus Weiden geflochten und werden mit Stroh gepolstert. Die Steuerleute liefen neben dem Schlitten und lenkten ihn mit ihren Gummisohlen. Die Fahrt führte auf einer Strecke von rund 2 Kilometern bergabwärts durch enge Straßen und vorbei an historischen Gebäuden und Sehenswürdigkeiten. Die Fahrt dauerte etwa 10 Minuten und erreichte Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h. Es hat trotz Regen Spaß gemacht. Weiter ging es mit dem Bus in das Naturschutzgebiet Ribeiro Frio, zu einer Forellenzucht und einer kurzen Wanderung zum Aussichtspunkt „Os Balcoes“, von dem man die ursprüngliche Natur bewundern konnte. Der nächste Zwischenstopp war Santana. Nach einem Mittagessen, konnten wir hier die für den Ort typischen wunderschönen strohgedeckten Häuser besichtigen. Die Häuser sind in einer unverwechselbaren dreieckigen Form gebaut sind. Diese Häuser haben aufgrund ihrer Architektur und ihrer Farben – weiß und rot – einen einzigartigen Charme. Die Häuser wurden früher von Bauern als Wohnhäuser genutzt, aber heute dienen sie vor allem als Touristenattraktionen. Zum Abschluss unseres Tages konnten wir uns von der atemberaubenden Küste am Ponta de Sao Lorenco verzaubern lassen, die gekennzeichnet ist durch bizarr geformte Felsen, karge Vegetation, und einer steifen Brise.

Der nächste Tag stand für alle zur freien Verfügung. Einige zog es in die Stadt zum Bummeln und mit den Meisten haben wir uns an Bord der „Santa Maria“ begeben, die mit uns 3 Stunden an der Küste entlanggefahren ist, so dass man die Insel auch mal von einer anderen Sicht erleben konnte. Auch ein paar Delphine schwammen für kurze Zeit mit uns. Am Abend begrüßten wir unser Geburtstagkind Kerstin mit einem kleinen Ständchen und einem Geschenk im Bus. Alle gemeinsam konnten wir dann die traditionelle Küche der Insel genießen. Besonders lecker waren die Espetadas, gegrillte Fleischspieße, und der berühmte Madeira-Wein. Mit einem wunderbaren Blick auf die beleuchtete Bucht von Funchal endete auch dieser Tag. Ein bisschen getrübt wurde der Tag durch die Nachricht, dass der Flughafen in Berlin am Montag, unserem Abreisetag bestreikt wird. Also blieb die Frage, ob wir problemlos nach Hause kommen. Aber beim Abendessen blieben wir alle entspannt.

Am letzten Tag vor unserer Abreise besichtigten wir Blandys Garden, einen der schönsten Gärten von Madeira mit einheimischer Vegetation gepaart mit englischer und französischer Gartenkunst. Der Garten liegt auf einer Höhe von rund 500 Metern über dem Meeresspiegel, so dass sich uns auch hier wieder ein spektakulärer Blick auf die Küste bot. Noch einmal konnten wir bei einer kleineren Wanderung entlang der Levada dos Tornos die Natur und die Bewässerungsgräben zu Fuß erkunden. Anschließend ging es nach Eira do Serrado in 630 m Höhe. Die Fahrt hinauf war recht abenteuerlich, da die Serpentinen sehr eng waren. Unser Busfahrer Filippe musste mehrfach warten, da entgegenkommende Autofahrer die Weiterfahrt blockierten. Aber er hatte alles unter Kontrolle und so kamen wir gut ans Ziel. Hier hatten wir einen einzigartigen Blick auf das Nonnental, dem tiefst gelegenen Tal Madeiras. Der Ort wird auch das “Nonnental” genannt, denn früher flüchteten die Nonnen aus dem Kloster Santa Clara in Funchal an diesen Ort um sich vor den Piratenangriffen zu schützen. Dann ging es wieder zurück nach Funchal und die restliche Zeit stand für alle zur freien Verfügung. Erfreulicherweise erfuhren wir im Laufe des Nachmittags, dass eine Landung in Berlin möglich ist.

Am Abreisetag war das Hotel so nett, uns um 1.15 Uhr Frühstück zur Verfügung zu stellen und um 2.00 Uhr ging es dann zum Flughafen. Die gesamte Rückfahrt verlief sehr gut, so dass wir am frühen Nachmittag etwas müde wieder gut in Prenzlau angekommen sind.

Es war eine sehr schöne Reise mit vielen Eindrücken und tollen Erinnerungen.

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